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1327. April 25. Falkenberg.

Konrad, Herzog von Falkenberg, bestellt bei einem Bürger zu Oppeln (in späteren Abdrücken wird derselbe Caspar Sobowsky genannt, doch sagt Fibiger eigentlich nur, dass der Brief bei dem Oppler Bürger C. S. gefunden worden) für den Taufschmaus seines Söhnleins an nächstem Dienstag den 26. April 23 Quart Wein, 2 Achtel Bier, ein Viertel Rindfleisch und um 12 Groschen Weissbrot; Adressat soll das alles mit Zeigern übersenden, werde mit ehestem durch den herzoglichen Geschösser Zahlung erhalten.

Henel-Fibiger, Sil. renov. c. VI, I, 759 und nachmals noch mehrfach abgedruckt, z. B. Klose, II, 77. Es giebt keinen Herzog von Falkenberg, der Konrad geheissen hat, ein Dinstag trifft 1327 nicht auf den 26. April, die Sprache des Briefes gehört viel eher dem XVI. als dem XIV. Jahrhundert an. Gründe genug, um den Brief für unecht zu erklären ohne weitere Bemühungen den Brief in einem späteren Jahrhundert unterzubringen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.